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Verstimmt, vergesslich oder unkonzentriert? Die Wirkung von Omega 3 - Teil 1: Das Gehirn

Aktualisiert: 21. Aug. 2023


Wissenschaftliche Wirknachweise bei ADHS, Depression und Alzheimer



Hochentwickelte Gehirnvorgänge sind eine grundlegende Funktion, die uns als Menschen ausmacht. Dazu zählen vernünftige Entscheidungen zu treffen, uns auf Wichtiges zu fokussieren und uns bis ins hohe Alter an Dinge zu erinnern. Vor allem auch Motivation für große und kleine Aufgaben zu haben und eine grundlegend zuversichtliche emotionale Stabilität, zeichnen ein gesundes Gehirn aus.

All diese Gehirnfunktionen hängen zu großen Teilen von der ausreichenden Versorgung mit Omega 3 Fettsäuren (v.a. DHA und EPA) zusammen. Das Gehirn besteht auch zu mehr als 60% aus Fett. Um das Gehirn im Mutterleib aufzubauen, wird das Omega 3 (DHA/EPA) aus der Mutter zum Fötus abgegeben - was ihren eigenen Speicher ausschöpfen und das auftretende Risiko einer Depression erhöhen kann. (*1)

Durch die heutige Ernährung herrscht in vielen Ländern, darunter USA, Kanada und Deutschland, ein starker Mangel an Omega 3 Fettsäuren. Auf das Verhältnis von Omega 3 zu Omega 6 Fettsäuren kommt es an. In Europa liegt es heute durchschnittlich bei 1:15 und in den USA bei 1:25. Optimal wäre allerdings ein Verhältnis von 1:1 oder 1:2!!! Auf die Ursachen davon und welche Auswirkungen das auf die Gesamtgesundheit hat (Stichwort chronische schleichende Entzündungen und Zivilisationskrankheiten), soll in weiteren Artikeln eingegangen werden. Heute steht die mentale Gesundheit im Vordergrund. (*2-4)

In zahlreichen Studien und Meta-Analysen wurde der Zusammenhang von niedrigen Omega 3 Verhältnissen im Blut mit folgenden neurologischen Krankheiten dargelegt:

  • ADHS (*5,6)

  • Abnahme der geistigen Leistungsfähigkeit (*7), Demenz & Alzheimer (*8)

  • Psychiatrische Erkrankungen (u.a. Depression und Burnout) (*9-11)


Unruhig, unkonzentriert & emotional instabil - ADHS mit Omega 3 verbessern


Die Kinder in den Schulen werden immer unruhiger, unkonzentrierter und neigen schneller zu aggressivem Verhalten. Treten diese und weitere Symptome verstärkt auf, werden sie unter der Diagnose ADHS zusammengefasst. Feindseliges Verhalten und soziale Phobien können die Folge sein. (Auch Erwachsene sind häufig davon betroffen). Was für Auswirkungen das auf die Zukunft der Gesellschaft hat, brauchen wir glaube ich nicht näher zu betrachten… Ein Hauptgrund für den Anstieg solcher Symptome ist, dass sich die mangelhafte Ernährung nachteilig auf die neurologische Entwicklung des Gehirns auswirkt. Die zusätzliche Versorgung mit Omega 3 wirkt sich hingegen stark positiv auf die Gefühlsstabilität und Konzentration aus. Das Risiko für ADHS halbiert sich und die Symptome der bereits diagnostizierten Kinder werden oftmals besser. Das belegen dutzende Studien mit vierstelligen Probandenzahlen. (*12-17) Gerade bei der Gehirnentwicklung, die bis in das 27 Lebensjahr voranschreitet ist die ausreichende Versorgung von großer Wichtigkeit. Das hängt u.a. mit der vermehrten Ausbildung neuer Nervenverknüpfungen zusammen.


Vergesslichkeit, geistige Leistungsabnahme und Alzheimer mit Omega 3 vorbeugen


Aber auch bis ins hohe Alter sollten wir unser Gehirn ausreichend mit Omega 3 versorgen, da auch Alzheimer und Demenz im Alter immer weiter zunehmen. Ursache dafür ist sicher nicht nur der Mangel an Omega 3 Fettsäuren allein, sondern auch Umweltbelastungen und oxidativer Stress. (Auch hierzu sollen in Zukunft weitere interessante Blogeinträge folgen) Viele größere Studien zeigen, dass durch Omega 3 Fettsäuren die geistige Leistungsfähigkeit und die Gehirnmasse im Alter deutlich länger erhalten bleiben. (*18,19) Das Nachlassen der geistigen Leistung verursacht im Alter oftmals die Entwicklung von Unsicherheiten, Ängsten und Depressionen. Auch dagegen zeigt Omega 3 eine wissenschaftlich belegte Wirkung. (*20) Doch nicht nur im Alter zeigt Omega 3 eine positive Wirkung auf die Stimmung und beugt Depressionen vor. Da sollte die vorbeugende Einnahme von Omega 3 die Investition von ca. 2 € am Tag wert sein…


Niedergeschlagenheit, depressive Verstimmung & Depression – Studien zeigen, dass Omega 3 die psychische Gesundheit verbessern kann


8-10 % aller Deutschen leiden häufiger unter depressiven Verstimmungen.(*21) Und Omega 3 Fettsäuren wirken sich positiv auf die psychische Befindlichkeit (u.a. emotionale Stabilität und Motivation) aus, weil sie die Funktion der Nervenbotenstoffe wie Serotonin und Dopamin verbessern. So findet man in Ländern in denen viel Fisch gegessen wird erheblich seltener Depressionen. (*22) Und auch zahlreiche andere psychiatrische Störungen neben der Depression, wie z.B. Schizophrenie, Ängste etc. scheinen durch Omega 3 Substitution positiv beeinflusst zu werden. Das gilt natürlich auch für milder ausgeprägte seelisch/mentale Symptome oder deren Vorbeugung. Was wäre da erreicht, wenn alle mit ausreichend Omega 3 versorgt wären?

Die oben aufgeführten ”Harten Fakten” aus wissenschaftlichen Studien weisen darauf hin, dass Omega 3 für unsere geistige Gesundheit und Leistungsfähigkeit von hoher Bedeutung ist. Gerade wegen dem hohen Anstieg an depressiver Verstimmung, ADHS & Demenz, der aktuell in unserer Gesellschaft zu beobachten ist, sind das gesundheitliche Daten von hoher Wichtigkeit. Das sollen wir in unsere Gesundheitsvorsorge einbeziehen, wenn uns was daran gelegen ist mental und psychisch bis ins hohe Alter auf dem grünen Ast zu sein.


Omega 3 Mangel testen


Das wir ausreichend Omega 3 im Körper haben, kann ganz leicht mittels Selbsttest im Blut bestimmt werden (wie bei einer Blutzuckermessung). Allerdings sollte die Probe an ein qualifiziertes Labor geschickt werden, welches das Fett aus der Zellmembran der Blutkörperchen misst, nicht aus dem Blutplasma. Auch mittels Biofeedback Analyse werden Hinweise deutlich, ob eine Omega 3 Substitution notwendig ist.


Zur Einnahme von Omega 3


Die Quelle sollte aus fettreichem Fisch (wildfang) oder Algenöl stammen. Die in Leinöl enthaltenen Omega 3 - Alpha-Linolensäuren sind nicht ausreichend, um unseren DHA-Spiegel wirkungsvoll anzuheben. Die optimale Aufnahme wird gegeben, wenn das Omega 3 Fisch- bzw. Algenöl mit Polyphenolen (sekundären Pflanzenstoffen) aus Olivenöl stabilisiert ist. So wird das oxidationsgefährdete Öl ausreichend stabilisiert und kann gut in die Zellmembranen bzw. das Gehirn eingebaut werden.

Da nicht jedes Labor gleich misst und die Qualität von Omega 3 Präparaten stark variiert, ist es sinnvoll sich zum Thema professionell beraten zu lassen. Auf meinem Blog werden zukünftig auch weiterführende Artikel zum Thema zur Verfügung gestellt.


Quellen:

1 Hornstra, G., M. Al, et al. (1995), »Essential fatty acids in pregnancy and early human development«<, European Journal of Obstetrics, Gynecology, and Reproductive Biology, Bd. 61 (1), S. 57-62; Al, M., A. C. Van Houwelingen, et al. (2000), »Long-chain polyunsaturated fatty acids, pregnancy, and preg- nancy outcome<<, American Journal of Clinical Nutrition, Bd. 71 (1 Suppl.), S. 285-291.

2 Simopoulos AP. Evolutionary aspects of omega-3 fatty acids in the food supply. Prostaglandins Leukot Essent Fatty Acids. 1999 May-Jun;60(5-6):421-9.

3 Simopoulos AP. Evolutionary aspects of diet, the omega-6/omega-3 ratio and genetic variation: nutritional implications for chronic diseases. Biomed Pharmacother. 2006 Nov;60(9):502-7.

4 Simopoulos AP. The importance of the Omega-6/Omega-3 fatty acid ratio in cardiovascular disease and other chronic diseases. Exp Biol Med (Maywood). 2008 Jun;233(6):674-88. Review.

5 Howard A. ADHD is associated with a <<Western" dietary pattern in adolescents. Journal of attention disorder. 2011; 15: 403-411.

6 Hawkey E et al. Omega-3 fatty acid and ADHD: Blood level analysis and meta- analytic extension of supplementation trials. Clin Psychology Rev. 2014; 495-505. Ibid.

7 Kalmijn S et al. Polyunsaturated fatty acids, antioxidants and cognitive function in very old men. Am J Epidemiology 1997; 145:33-41.

8 Tan ZS et al. Red blood cell omega-3 fattyacid levels and markers of accelerated brainaging. Neurology. 2012; 78(9):658-664.

9 Lin PY, Huang SY, Su KP. A meta-analytic review of polyunsaturated fatty acid compositions in patients with depression. Biol Psychiatry 2010;68:140-147.

10 Maes M et al. Lowered w3 polyunsaturated fatty acids in serum phospholipids and cholesteryl esters of depressed patients. Psychiatry Research 1999; 85 (3): 275-291.

11 Freeman M et al. Omega-3 fatty acids: evidence basis for treatment and future research in psychiatry. J Clin Psychiatry 2006; 1954-6.

12 Baghai T et al. Major depressive disorder is associated with cardiovascular risk factors and low Omega-3 Index. J Clin Psychiatry 2011;72(9):1242-7. 162 Ibid.

13 Howard A. ADHD is associated with a <<Western" dietary pattern in adolescents. Journal of attention disorder. 2011; 15: 403-411.

14 Hawkey E et al. Omega-3 fatty acid and ADHD: Blood level analysis and meta- analytic extension of supplementation trials. Clin Psychology Rev. 2014; 495-505.

15 Bloch M et al. Omega-3 Fatty Acid Supplementation for the Treatment of Children With Attention-Deficit/ Hyperactivity Disorder Symptomatology: Systematic Review and Meta-Analysis. J Am Acad Child adolesc Phsychiatry. 2011 50(10):991-1000.

16 Montgomery P et al. The Oxford-Durham Study: A Randomized, Controlled Trial of Dietary Supplementation With Fatty Acids in Children With Developmental Coordination Disorder. Pediatrics. 2005;115(5):1360-6.

17 Sinn N et al. Effect of supplementation with polyunsaturated fatty acids and micronutrients on learning and behavior problems associated with child ADHD. J Dev Behav Pediatr. 2007;28(2):81-91.

18 Kalmijn S et al. Polyunsaturated fatty acids,antioxidants and cognitive function in very old men. Am J Epidemiology 1997; 145:33-41.

19 Tan ZS et al. Red blood cell omega-3 fattyacid levels and markers of accelerated brainaging. Neurology. 2012; 78(9):658-664. 20 Rondanelli M et al. Long chain omega 3 polyunsaturated fatty acids supplementation in the treatment of elderly depression: Effects on depressive symptoms. J Nutr Health Aging 2011;15:37-44.

21 Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland. (DEGS1) Robert Koch- Institut. Bundesgesundheitsblatt. Mai/Juni 2013.

22 Mischoulon D et al. DHA and omega-3 fatty acids in depression. Psychiatry Clin North Am 2000; 23:785-794.

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